Donnerstag, 12. November 2015
Wohnen mit einer typisch amerikanischen Familie
Drei Tage bei den Biondolillos sind vergangen und ich freue mich immer noch hier zu sein. Ich fühle mich sehr wohl und die Familie ist super witzig und extrem amerikanisch. Es ist interessant, wie anders der Lebensstil ist. Es beginnt bei Kleinigkeiten. Niemand würde bei uns beispielsweise Essensreste in die Spüle schmeißen, sondern in den Mülleimer. In Amerika besitzt jeder Haushalt zwei Spülen. Eine Normale und eine mit einem Hexler im Abfluss, der die Essensreste zerkleinert und anschließend wegspült. Eine weitere ungewohnte Sache ist das Fernsehprogramm. Erstens ist ca. alle 10min Werbepause und zweitens ist das Programm sehr gewöhnungsbedürftig. Hier gibt es beispielsweise eine Sendung, bei der man Leute beobachtet und deren Reaktionen während diese Serien schauen und die läuft dann den ganzen Tag und alle 2min wird das bereits Geschehene für alle Zuschauer nochmals zusammengefasst und wiederholt. Was mir sehr auffällt ist, dass alle Gebäude extrem runter gekühlt werden. Im Haus muss ich in langer Hose und Jacke rumlaufen, während es draußen über 30 Grad hat. Salvator (der Labrador) ist zu einem meiner Lieblinge hier geworden. Es gibt praktisch keine Minute, in der er mir nicht von der Seite weicht und mich nicht verfolgt. Ich würde ihn am liebsten mit nach Hause nehmen, aber zum Glück bin ich ja noch etwas hier :).



Je mehr ich von Amerika sehe, desto besser gefällt mir die Architektur und Inneneinrichtung/ Zimmeraufteilung. Die meisten Häuser besitzen eine wunderschöne Veranda und viele kleine höhenversetzte Dächer. Zusätzlich gibt es praktisch keine Gänge. Der mittlere Teil des Hauses ist meist groß und offen (Küche, Wohnzimmer, Esszimmer). Hier gibt es praktisch keine Trennwände. Die Schlafzimmer befinden sich meist an den Seiten mit Bad en suite. Alles ist entweder flach und breit oder schmal und in die Höhe gebaut.

Marci hat das mit Abstand coolste Auto, das ich jemals gesehen habe. Hauptsächlich die Farbe hat mich umgehauen, da ich so etwas zuvor noch nirgends gesehen habe. Ursprünglich war es mal weiß, aber sie hat es mit einer Chromfolie überziehen lassen, was mir wahnsinnig gut gefällt. Frankie, ihr Sohn, hat ebenfalls einen riesigen Pickup, bei dem eine Leiter ausklappt um einsteigen zu können, weil er so hoch ist. Wenn ich mich neben das Auto stelle, passe ich ungefähr unter den Seitenspiegel, das ist echt abartig. Zusätzlich ist er so riesig, dass man quer über mind. 2 Parkplätze parken muss. Amerikanische Autos besitzen oft einen Hupton, wenn man das Auto schließt/ öffnet. Natürlich hat Frankie ein extra lautes Horn einbauen lassen, was einem, wenn man es nicht gewohnt ist, einen halben Herzinfarkt verpasst.




Mit Gigi zu arbeiten macht riesigen Spaß. Sie liebt es mit Barbies zu spielen, Youtubevideos zu schaun oder zu Starbucks zu gehen. Außerdem besitzt sie den Traum eines jeden Kindes: ein Spielzimmer mit praktisch allem was man sich vorstellen kann (vom Barbietraumhaus bis zu riesigen Kuscheltieren). Da die Hälfte der Sachen zuvor in meinem Zimmer verstaut waren, kamen sie noch nicht dazu diese aus zu sortieren und daher ist noch alles in großen Kisten quer im Zimmer gestapelt. Sie haben vor, die Sachen, die Gigi nicht mehr benutzt an eine Organisation für arme Kinder zu spenden.

Laufen zu gehen macht hier ebenfalls total Spaß. Da wir etwas im Hinterland wohnen sind die Straßen auch nicht gerade, was mir das Gefühl einer kürzeren Strecke gibt, da ich nicht das Ende der Straße sehen kann. Ich habe eine sehr gute Route gefunden, zu der ich bereits 1km hinlaufe. Die anschließende Runde ist etwas länger als 2km, daher laufe ich sie meist 2 mal und anschließend wieder den einen Kilometer zurück und so hat man ganze schnell 7km und lernt gleichzeitig die Umgebung ein bisschen kennen. Natürlich laufe ich das nicht exakt jeden Tag, sondern lasse meinen Muskeln auch mal einen Erholungstag, aber das ist ein guter Zeitvertreib während Giada in der Schule ist. Außerdem braucht man hier regelmäßigen Sport, da das Essen wahnsinnig lecker ist. Ich bin ein riesen Fan von Blondies geworden (hellen Brownies mit Schokostücken). Die machen wirklich süchtig, vor allem die Selbstgemachten.

Morgen versuche ich mal mein Glück in der Küche und koche Etwas. Ich habe geplant einen Quinoasalat mit Brokkoli, Paprika und gelbe Rüben zu machen und dazu Hühnchenbrust in Cocosöl (was sonst ;) ). Hoffentlich wird das was und es schmeckt :D

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